Das Gebäude in der Charlottenburger Str. 117 wurde im Jahre 2017 schon 90 Jahre alt. Dieser lange Zeitraum mit seiner wechselhaften Geschichte von der Weimarer Republik über den Nationalsozialismus, die DDR, bis hin zur Bundesrepublik hat dem Gebäude ein nachhaltiges Gepräge verliehen, nicht zuletzt, da in jeder Epoche eine spezifische Nutzung des Hauses stattfand. Aus einer Vielzahl von Gründen sind die Zeiträume sehr unterschiedlich dokumentiert worden - so lassen sich die Baugeschichte und einige Abschnitte der DDR-Zeit leicht nachvollziehen, während über die Zeit des Nationalsozialismus nur sehr wenig bekannt ist. 1927 wurde das heutige Gebäude errichtet, eine Holzbaracke mit Massivboden und Satteldach, 50.60 m lang und 12.40 m breit. Zweck des Baus war die provisorische Unterbringung einer Berufs- und Handelsschule, da die Finanzlage keinen Massivbau erlaubte. Das Vorhaben verstieß in einigen Punkten gegen die Bauordnung, so dass eine Sondergenehmigung zum Betreiben eingeholt werden musste, diese wurde für 5 Jahre erteilt. 1932 wurde kein Neubau mehr erwogen und so steht das Provisorium, relativ unverändert, seit mehr als 80 Jahren. Nennenswerte Umbauten respektive Erweiterungen gab es 1958 mit dem Anbau des Sanitärtraktes (1978 komplett erneuert) sowie dem Anschluss an das Heizhaus des Nachbargrundstückes im Jahre 1978, welcher die Ofenheizung ablöste. 1991, zwei Jahre nach Stilllegung des Heizhauses und nach zwei Wintern ohne Heizung, wurde eine Gastherme installiert. Pläne zur Rekonstruktion hat es häufig gegeben, realisiert wurde keiner. Es wurde zu allen Zeiten renoviert und kleinteilig umgebaut, die Grundstruktur der Raumaufteilung blieb jedoch weitgehend unverändert.